KOOPERATIONEN / PARTNERSCHAFTEN
Eine Kooperation mit einem Partner aus der Wirtschaft einzugehen, verspricht mehr, als nur finanzielle Mittel. Denn eine Partnerschaft mit einem Wirtschaftsunternehmen lediglich als finanzielle Einbahnstraße zu denken und anzugehen, wird nicht von Erfolg gekrönt sein. Es geht um mehr als nur um Gelder zu „bitten“. Es gilt das Gegenüber zu überzeugen, ihn mit ins Boot zu holen und langfristig als Partner auf Augenhöhe zu binden.
Die Grundlage und der erste Schritt einer erfolgreichen Kooperation ist jedoch immer die eigene Organisation und das innere Selbstverständnis: Welcher Vision folgen wir? Was sind unsere Werte, was unsere Mission? Und was sind eigentlich unsere Prinzipien, unsere Grundsätze? Das klingt zunächst einfach, doch nehmen Sie sich Zeit dafür! Die Entwicklung Ihrer ganzheitlichen Strategie braucht Abstimmung und den kommunikativen Austausch mit Ihren Weggefährten und Partnern, um ein wirklich tragfähiges Strategiemodell zu entwickeln, welches von der gesamten Organisation gelebt und auch von Menschen außerhalb verstanden werden kann.
Die Mühe lohnt sich, denn dieses Leitbild ist die Grundlage für Ihre Kooperations-Strategie: Was wollen wir wann erreichen? Wer passt zu uns? Was macht uns unterstützenswert? Wo genau und warum brauchen wir Unterstützung? Was haben wir für einen wirtschaftlichen Partner anzubieten? Wer kümmert sich darum? Aus diesen Antworten leiten sich (fast) automatisch Ihre Ziele und Methoden ab, um Partner zu gewinnen. Und durch Ihre Vorbereitung und strategischen Grundüberlegungen haben Sie schon einen wesentlichen Grundstein für Ihren Erfolg gelegt. Folgen Sie dabei einfach dem Leitsatz: „Ich suche mir aus, wer mir bei der Verwirklichung meiner Vision am meisten hilft.“ Sie sind also nicht der Bittsteller, sondern Sie laden einen potentiellen Partner ein.
Für die Suche nach einem Partner aus der Wirtschaft empfiehlt es sich genau zu schauen, welche Maßnahmen und Ziele ein Unternehmen im Bereich seines gesellschaftlichen Engagements bereits angeht. Immer mehr Unternehmen benutzen inzwischen klare Corporate Social Responsibility – Strategien, um sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen. Wenn Sie sich damit beschäftigen, werden Sie schnell feststellen, dass es viele verschiedene Ansatzpunkte gibt, um mit einem Unternehmen zu kooperieren. Neben reinen finanziellen Ressourcen (Spenden oder Sponsoring), engagieren sich Unternehmen z.B. auch im Bereich des sog. „Corporate Volunteering“, also dem durch das Unternehmen gesteuerten ehrenamtlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Unternehmen stellt hier die Angestellten für eine gewisse Stundenzahl frei, um gemeinnützigen Projekten und Organisationen zu helfen. Hier ist für Sie vieles ist möglich, man muss es nur wissen und wollen.
Grundsätzlich unterschiedet man beim Corporate Volunteering zwei Arten des Engagements:
Beide Arten des Corporate Volunteering schaffen eine hohe emotionale Bindung zwischen gemeinnütziger Organisation und Unternehmen. Unternehmen wollen dicht am Projekt sein und wissen, wo sie sich einbringen können. Das Wichtigste: Ein Unternehmen will sich partnerschaftlich engagieren und als Partner ernst genommen werden. Die Zeiten der Scheckübergabe-Fotos in der Adventszeit als einzige Maßnahme des gesellschaftlichen Engagements sind vorbei.
Dieses bedeutet auch ein Umdenken von Seiten der Gemeinnützigkeit. Den Partner aus der Wirtschaft einbinden und stets auch auf Augenhöhe zu begegnen ist beidseitig wesentlich für den Erfolg der Kooperation. Die reine Trennung von Gemeinnützigkeit und Geldgeber führt lediglich zu kurzfristigen Partnerschaften. Das authentische Miteinander, z.B. durch Corporate Volunteerung, schafft jedoch viele neue Ideen und Ansatzpunkte für das Projekt und die Zielgruppe. Gleichzeitig erhöhen sich die Chancen für eine wirklich langfristige Zusammenarbeit zwischen dem sozialen und wirtschaftlichen Akteur.
Gerade Sportprojekte haben hohe Chancen, gute und verlässliche Partner aus der Wirtschaft zu finden. Viele Entscheider wissen um die Bedeutung des Sports für die persönliche Entwicklung, für die Gesundheit und für das gesellschaftliche Miteinander. Es fällt leichter mit diesem Thema einen „Fuß in die Tür“ zu bekommen, um im zweitem Schritt sein Anliegen genauer darzulegen. Und Gelingen tut dies stets mit einer klaren Botschaft und die Einladung zur Partizipation.
Beginnen Sie bei sich, konkretisieren Sie Ihre Bedarfe abgestimmt auf Ihre Vision und laden Sie Organisationen und Menschen ein, Ihnen partnerschaftlich zur Seite zu stehen.
Autor
Berater für gesellschaftliches Engagement
Michael Thomsen ist Familienvater, Musikliebhaber und Anhänger des FC St.Pauli. Nach Ausbildung zum Diplom Sozial-Pädagogen am Hamburger RauhenHaus, war er Fanbeauftragter beim FC St.Pauli, Geschäftsführer zweier Kindertagestätten, Fanbeauftragter der Stadt Hamburg zur Fußball WM 2006, Geschäftsführer von NestWerke.V. und bis 2016 Community Investment Manager (CSR) bei Barclaycard Barclays Bank PLC Deutschland.
Er berät Unternehmen, NGOs/NPOs und kommunale Stellen in Sachen gesellschaftliche Strategien, Kooperation und Netzwerk.
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