Medienarbeit

 

Der Journalist, das unbekannte Wesen.

Für viele gemeinnützige Vereine und Organisationen ist das Sichtbarwerden in den Medien meistens dringend nötig – nicht nur, um ihre Angebote heraus zu posaunen, sondern insbesondere auch um Partner, Sponsoren oder Unterstützer zu finden. Dabei ist der Weg in die Medien nicht einfach und folgt unterschiedlichen Wegen. Wer aber immer auf dem Weg steht, das sind Journalisten: Redakteure, Ressortleiter, Chefredakteure, Pauschalisten, Volontäre, Freie – und das in Print, Online, TV und Hörfunk.

 

 Das klingt nach einem weiten Feld, und leider ist es das auch. Wer aber eine gute Strategie für seine Öffentlichkeitsarbeit hat, erhöht zumindest die Chancen auf eine Veröffentlichung seines Projekts. Dabei ist es wichtig zu wissen, wie diese Medienschaffenden eigentlich ticken, wie sie arbeiten, wie und wo man sie am besten kontaktiert, was man ihnen dann sagt – und wie man sie schließlich überzeugt. Über all dies wird hier an dieser Stelle sukzessive künftig geschrieben.

„Wer aber eine gute Strategie für seine Öffentlichkeitsarbeit hat, erhöht zumindest die Chancen auf eine Veröffentlichung seines Projekts.“

Heute soll es als Einführung mit ein paar Worten um das Wesen des Journalisten gehen. Die gute Nachricht ist: Der Journalist ist auch nur ein Mensch. Die schlechte: Deswegen tickt auch er so unterschiedlich wie alle anderen um uns herum. Es gibt aber ein paar Tipps, die grundsätzlich im Austausch mit ihm wichtig sind und die man beachten sollte:

 

      1. Auch Journalisten lassen sich von guten Geschichten begeistern. Wer seine Story nur staubtrocken und akademisch herunterbetet, kommt nicht ins Ziel. Je fokussierter, klarer und spannender eine Geschichte erzählt ist, desto schneller findet sie ihr Ziel. Erzählen Sie Ihr Projekt so spannend wie einen Krimi! Geht nicht? Ich behaupte: Geht doch. Wie das geht, erfahren Sie später noch.
      2. Journalisten haben wenig Zeit. Gerade heutzutage, wo hoher Kostendruck die Redaktionsräume längst erreicht hat und deswegen Stellen abgebaut werden, müssen immer weniger Redakteure immer mehr leisten. Mit anderen Worten: Sie sind schwer beschäftigt und sieben schnell aus. Heißt für Sie: Dranbleiben ohne zu nerven.
      3. Studien haben bewiesen, dass die Aufmerksamkeit bei Redakteuren in Tageszeitungen und Magazinen beim Überfliegen von Pressemitteilungen bei gerade einmal in paar Sekunden liegt. Die hat man also Zeit, den Medienmann oder die Medienfrau von seinem Projekt zu überzeugen und zum Beispiel einen Pressetext weiterzulesen. Heißt für Sie: Entweder Sie sind ein wirklich guter Schreiber – oder holen sich Hilfe von einem wirklich guten Schreiber. Und Sie brauchen Mut zur Plakativität – man kann nicht alle Schattierungen eines Projekts in einem Satz ausdrücken. Haben Sie Mut zur Lücke und beschränken Sie sich aufs Wesentliche.
      4. Und nur keine Angst vor dieser doch besonderen Spezies. Noch immer umgibt die Medienbranche eine Wolke von ehrfurchtgebietendem Geist. Lassen Sie sich nicht täuschen! Journalismus ist ein Handwerk wie Schreinern und Malern. Und wenn Sie das Handwerkszeug verstehen und vielleicht sogar beherrschen, dürfen Sie den Journalisten gerne auf Augenhöhe begegnen (obwohl er das oft gar nicht so gerne hat).

 

So weit. Beim nächsten Mal geht es hier darum, wie Redakteure und Journalisten arbeiten. Da kann man eine Menge lernen – zum Beispiel, wann und wo es eigentlich Sinn macht, sie zu kontaktieren.

Autor

Thomas Friemel

 

Kommunikationsbüro für Social Entrepreneurship GmbH

Thomas Friemel von Kombüse, Kommunikationsbüro für Social Entrepreneurship GmbH, Kombuese.org. Der Politologe hat mehr als 18 Jahre lang bei Tageszeitungen (Kölnische Rundschau, Hamburger Morgenpost) und Magazinen (MAX, Player) gearbeitet.

 

2009 gründete er mit anderen den Social Publish Verlag 2010 GmbH, der seitdem u.a. das Wirtschaftsmagazin enorm herausgibt, das Friemel maßgeblich konzipierte und fast vier Jahre als Chefredakteur führte. Thomas Friemel lebt mit seiner Frau Stefanie Hellge und ihren gemeinsamen beiden Kindern in Hamburg.

Website

Kombuese.org

Artikel teilen