KURZER EINWURF #07

Alle 14 Tage durch Jens Dreesen

On The Road

Papa, warum bist du eigentlich so viel unterwegs?

Das fragte mich gestern meine jüngste Tochter, als ich frühmorgens auf dem Weg nach Hannover war – zur nächsten Netzwerkveranstaltung

In den letzten drei Wochen habe ich an vier Veranstaltungen teilgenommen: zwei in Hamburg, zwei in Hannover und während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im Zug nach Freiburg. Der Zeitaufwand ist groß, vor allem bei „Auswärtsfahrten“. Zugfahren ist oft wie Lotto spielen. Aber ich kann sagen: Jede einzelne Veranstaltung hat sich gelohnt. 

Auch wenn es Überwindung kostet, Veranstaltungen zu besuchen, bei denen ich kaum jemanden kenne oder mein Thema Exotenstatus hat, bin ich ein großer Fan von Vernetzung und Austausch. Immer – wirklich immer – nehme ich etwas mit: nützliches Wissen, spannende Kontakte oder eine neue Perspektive.

Ein Highlight war kürzlich eine Veranstaltung von VIVA con Agua und der GIZ zum Thema „Gender Equality“. Menschen aus Nordamerika, Europa und Afrika, von Jung bis Alt, NGOs bis Profivereinen – alle vereint durch ein großes Ziel. Es war einfach SUPR.

Eine Übung blieb besonders im Gedächtnis: Begriffe spontan den Kategorien „männlich“, „weiblich“ oder „neutral“ zuordnen. Faszinierend, wie unterschiedlich die Zuordnungen ausfielen, etwa bei „Sanitation“. Solche Aha-Erlebnisse sind auch digital möglich, aber der persönliche Austausch bietet so viel mehr. Man erlebt sein Gegenüber mit all seinen Facetten: Mimik, Gestik, Tonfall und Persönlichkeit.

Und sicher gab es in der Vergangenheit auch Veranstaltungen, bei denen meine persönliche “Kosten-Nutzen-Analyse” weniger positiv ausfiel. Betrachte ich aber die Summe aller Veranstaltungen, die ich seit der Gründung von SUPR SPORTS besucht habe, so ist das Ergebnis eindeutig: Ein großer Gewinn für meine persönliche Entwicklung und die unserer Organisation.

Das Wichtigste für mich ist aber meine Familie. Und deshalb werde ich in den nächsten Wochen meine Zeit “on the road” wieder reduzieren. Dann fragt meine Tochter hoffentlich nicht mehr:

Papa, warum bist du so viel unterwegs?