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KURZER EINWURF

Alle 14 Tage durch Jens Dreesen

“Wir sind ein gemeinnütziger Verein, denken unternehmerisch, arbeiten wie eine Agentur und sind agil wie ein Startup“. 

Dieses Zitat stammt von Raul Krauthausen, Inklusionsaktivist und Mitbegründer des Sozialhelden e.V.. Im Interview mit Skala CAMPUS spricht er unter anderem über die Finanzierung des Vereins. Er berichtet von seinem “Problem mit Fördergeldern” und dem Ansatz, den Verein davon unabhängiger zu machen. So wird die Arbeit des Vereins u.a. durch Einnahmen aus einer eigenen Beratungsgesellschaft finanziert. Über diese Gesellschaft werden z.B. Workshops in Unternehmen angeboten.

Seit ich den Artikel vor einigen Wochen gelesen habe, beschäftigt er mich. Besonders beeindruckt mich die Klarheit und Offenheit, mit der Raul Krauthausen in dem Artikel auftritt. Dazu gehört auch seine deutliche Kritik an den Förderorganisationen – in seinem Fall an den Ministerien: nur neue Projekte, begrenzte Zeiträume, bürokratische Hürden. Doch das ist nicht sein eigentlicher Punkt. Vielmehr beschreibt er sehr nachvollziehbar und transparent, wie es dem Verein gelungen ist, sich finanziell stabil aufzustellen und von Fördergeldern unabhängig(er) zu werden. Und welche Herausforderungen dieser Weg mit sich bringt. 

Statt sich – wie viele von uns – mit dem Fundraising-Game und all seinen Herausforderungen (z.B. Bürokratie, Kurzfristigkeit) abzufinden, hat Sozialhelden e.V. nach anderen Möglichkeiten gesucht. Und ist schließlich bei einem Mix aus wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb (plus Beratungsunternehmen), Spenden und – ja, immer noch – Fördergeldern gelandet. Das meint Raul Krauthausen wohl, wenn er von “unternehmerischem Denken“ spricht. Wobei er das nicht romantisiert. Auch hier gibt es Herausforderungen: Neue Aufträge müssen akquiriert werden, Projekte sind u.U. nicht erfolgreich, Mitarbeiter*innen müssen evtl. aufgrund schlechter Auftragslage entlassen werden.

Welcher Ansatz für euch der richtige ist, müsst ihr am Ende selbst entscheiden. Aber lasst euch auf das Gedankenexperiment ein. Drei Fragen, die sich die Sozialhelden e.V. zu Beginn ihrer Beratungstätigkeit gestellt haben, können euch dabei helfen: 

Und noch etwas ist mir wichtig – und das sollten wir uns alle zu Herzen nehmen, egal für welchen Weg wir uns entscheiden: Die Erfahrungen und Kompetenzen, die wir in unserer täglichen Arbeit sammeln, haben einen (finanziellen) Wert. Einen Wert, den wir selbst oft genug viel zu niedrig einschätzen. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf erscheint eine wirtschaftliche Betätigung des Verbandes über den Zweckbetrieb hinaus vielleicht gar nicht so abwegig. 

Und was spricht dagegen, etwas mehr Agilität (im Sinne von Anpassungsfähigkeit) und unternehmerisches Denken in die tägliche Arbeit einfließen zu lassen? Aus meiner Sicht nicht viel. Im Gegenteil, ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle davon profitieren würden.

Wie denkt ihr darüber? Schreibt mir gerne. dreesen@suprsports.de

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